Tom Schütte, Ur-Herberner, schließt sich im Sommer dem TuS Ascheberg an. Eine der ersten Lektionen, die der 20-Jährige beim Probetraining gelernt hat: nicht nur auf dem Rasen Gas zu geben.
Macht man eigentlich nicht, vom SV Herbern zum TuS Ascheberg gehen. So wie man ja auch nicht von CSKA zu Levski oder von Roter Stern zu Partizan wechselt. Aber Tom Schütte, dieser Ur-Blau-Gelbe, hat einen guten Grund für den ungewöhnlichen Move: Der will doch nur spielen.
So wie er das von den Minis an praktisch immer an Werner Straße und Siepenweg getan hat. Ins Stocken geriet der Spielfluss erst, als Schütte im Vorjahr von der Bezirksliga-U 19 des SVH, in der der Allrounder Stammkraft war, zu den Senioren kam. Den Sommer hat er noch beim örtlichen Landesligisten verbracht, bei dem er auch zu Kurzeinsätzen kam. Mit Ende der Vorbereitung hatte die Erste dann aber keine Verwendung mehr für den heute 20-Jährigen, der sich auf der rechten Bahn am wohlsten fühlt.
Ausbildung und drei Einheiten pro Woche: schwierig
Ob es für Liga sieben vielleicht nicht ganz reicht? Ob die Konkurrenz im Kader von Benjamin Siegert zu groß war? Möglich. Schütte verweist überdies darauf, dass er zu der Zeit gerade seine Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt begonnen habe. Die mit drei Trainingseinheiten in der Woche zu vereinbaren: schwer.
Der Plan war dann, für den Moment in der U 23 des SV Herbern Fuß zu fassen. Weil aber auch deren Coach Daniel Heitmann rechts lieber auf bewährte Kräfte wie Tom Paschedag (defensiv) oder Mirco Kortendick (weiter vorn) setzte, sei ihm im Winter das erste Mal der Gedanke gekommen, sich in der Nachbarschaft nach einem anderen Klub umzuschauen.
In Ascheberg, wo man Schütte schon auf dem Zettel hatte, spielte er zwei, drei Mal zur Probe vor – und war gleich begeistert:: „Das ist ´ne coole Truppe, Marcel Bonnekoh, der Coach, macht ein richtig gutes Training.“ Umgekehrt war man von den Fähigkeiten des jungen Mannes ebenfalls angetan, jedenfalls gab der TuS am Wochenende die Verpflichtung Schüttes für die neue Saison bekannt. Eine der erste Lektionen, die der Herberner, der sich „riesig“ auf die Duelle mit dem Ex-Klub in der kommenden Spielzeit freut, an der Nordkirchener Straße gelernt hat: Dass er nicht nur auf dem Rasen Gas geben muss. „Spätestens zwei Minuten nach jeder Übungseinheit“, sagt Schütte und lacht, „steckt dir einer ein Bier zu“.