Helden alle miteinander – TuS Ascheberger C-Jugendmannschaft triumphiert
Der TuS Ascheberg hat, zum ersten Mal überhaupt, den Titel im Kreis Münster geholt. In einem dramatischen Finale bezwang die Elf von Dirk Hollenhorst und Hendrik Schwipp GW Marathon Münster mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:0) nach Elfmeterschießen.
Zu jeder gescheiten Heldenerzählung gehören: eine ordentliche Portion Drama, ein paar Tränen, ein Happy End und, ganz wichtig, ein weißer Ritter. Das alles und mehr gab es am Samstag im Stadion der SG Sendenhorst am Westtor, wo sich im Endspiel um die C-Jugend-Kreismeisterschaft der TuS Ascheberg und GW Marathon Münster duellierten. Nach 70 regulären Minuten, der zehnminütigen Verlängerung und dem Elfmeterschießen setzte sich der TuS mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:0) durch. Es war der erste Erfolg dieser Art überhaupt seit dem Wechsel der Ascheberger in den Kreis Münster.
Und wer war nun der strahlende Held? Der weiße Ritter? Michel Hollenhorst vielleicht, der, Sekunden vor dem Abpfiff, zu einem beherzten Solo ansetzte, zwar am Marathon-Keeper scheiterte, aber so die Ecke rausholte, die – Kandidat Nummer zwei – Til Pettendrup mit der letzten Aktion in Hälfte zwei zum 1:1 ins Tor wuchtete. Und dann wäre da noch TuS-Torsteher Florian Trahe, der später zwei Elfer parierte und somit ebenfalls erheblichen Anteil an diesem geschichtsträchtigen Sieg hatte.
Große Moral
Aber im Grunde waren sie alle große Helden, die „kleinen“ Fußballer des TuS: Weil sie nach schwachem Beginn zulegten, weil sie auch der Rückstand 13 Minuten vor dem Ende nicht aus der Bahn warf, weil sie sich in jeden Zweikampf schmissen und keinen Ball verloren gaben. Was ja ein Stück weit zum Erbgut dieses Klubs – beim Nachwuchs wie bei den Senioren – gehört.
Helden alle miteinander
Dabei gab TuS-Coach Dirk Hollenhorst zu, mit schwindender Spieldauer nicht mehr so wirklich mit der Wende zum Guten gerechnet zu haben: „Klar kann immer ein Ball durchrutschen. Aber es hat sich nach dem 0:1 nicht unbedingt angedeutet, dass wir noch mal zurückkommen.“ Andererseits zeige das späte Comeback, „was für einen tollen Charakter die Truppe hat“. Hendrik Schwipp, der scheidende zweite Trainer, sprach von einer „schlechten ersten Hälfte“, in der Till Möllers zwar die Latte traf (20.), die Münsteraner aber insgesamt zielstrebiger agierten. Wobei: Die Temperaturen, ein starker Gegner, das mediale Interesse und die vielen Zuschauer (in der Mehrzahl Ascheberger) „haben das Ganze für die Jungs sicher nicht einfacher gemacht“.
Fußballchef Oliver Gellenbeck litt derweil mit den Elferschützen beider Teams. Bei der Entscheidung vom Punkt ist bekanntlich schon gestandenen Profis das Herz in die Hose gerutscht. „Eine solche Belastung 14-, 15-Jährigen zuzumuten, ist richtig hart.“ Nur drei von zehn Schützen – für Ascheberg Til Pettendrup und Finn Höring – trafen.
Auch sie: Helden.
Quelle: https://www.wn.de/sport/lokalsport/ascheberg/helden-alle-miteinander-tus-ascheberg-triumphiert-2584682