Über die Fitness/Turnen Abteilung

Wir über uns

Dies ist die älteste Abteilung innerhalb des TuS Ascheberg und zählt immer noch zu den stärksten Abteilungen. Unter sachkundiger Anleitung werden für Jung und Alt Angebote zur Körperertüchtigung gegeben. Alle Trainingseinheiten finden in der Turnhalle an der Herberner Straße statt.

Geschichte

Die Turner gehören ebenfalls zu den Gründern der DJK Ascheberg. Geturnt wird vorher schon im Turnverein Ascheberg (siehe vorne). 1919 schließt sich eine Turnriege der Deutschen Turnerschaft an. Sie wechselt 1928 zur DJK Ascheberg über. Besonders aktiv ist Turnvater Jack Högemann. Unter seiner Regie arbeitet die DJK Ascheberg in den ersten Monaten an einer Turnschau, die im Oktober 1929 ausgerichtet wird und auf sehr großes Interesse bei den Aschebergern trifft.

Die Aktion verfehlt ihr Ziel nicht, der Verein freut sich über neue Mitglieder und legt 1931 mit der zweiten Turnschau nach. Trainiert wird in den Sälen von Klaverkamp und Stiens, aber auch im Vereinshaus. Dazu bietet auch der Sportplatz die Chance, sich für Wettkampf und Turnschau zu üben. Berichte dazu liegen nicht mehr vor. Überliefert ist, dass Turnen vor dem Krieg der wesentliche Eckpfeiler des Vereins ist. Geturnt wird von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen. Die Schule fördert den Wettkampf an Barren und Reck, am Pferd und auf dem Boden.

Der Verein mischt in der Freizeit Schauelemente hinzu. Die Pyramiden mit Franz Högemann als Unter- und Mittelmann sind noch heute bei älteren Aschebergern im Gespräch. Nach dem Verbot der Deutschen Jugendkraft tritt der TuS Ascheberg konsequenterweise auch der Deutschen Turnerschaft bei, ein Jahr später dem Reichsbund für Leibesübungen.

Bei Klaverkamp

Nach dem Krieg ist es Franz Högemann, der im kleinen Saal Klaverkamp das Kinderturnen belebt. Weil im großen Saal ein Russenlager untergebracht ist, später auch Kinopläne reifen, bleibt es bei zwei Kindergruppen. Wettkämpfe werden nur sporadisch besucht. Letztlich reduziert sich die Turnriege auf eine Männergruppe, die einmal in der Woche bei Klaverkamp trainiert und sporadisch bei Turnschauen oder Wettkämpfen in Erscheinung tritt. Zwei bis drei Mal im Jahr sind die Ascheberger für Vergleiche unterwegs. Das ist es aber auch schon. Besonderheiten gibt es nicht, keine Riesenfelgen, “nur” normale Turnkost. Aber auch das ist einigen Aktiven schon zu viel. So ist auch zu erklären, warum das Turnen nach dem Krieg zuerst nicht die Resonanz der ersten Jahre vor dem Krieg erreicht.

Der Verein verzichtet Ende der 40er Jahren darauf, ins Vereinshaus zu wechseln. Dazu muss er wieder dem DJK-Verband angehören. Doch die Verantwortlichen nehmen Abstand, weil der Boden imVereinshaus für das Turnen nicht geeignet ist. Einer weiteren Entwicklung des Turnens steht entgegen, dass in der Nachbarschaft fast kein Verein sich diesem Sport verschreibt. Leichtathletik und Fußball dominieren. Die Turner finden Gleichgesinnte noch in Lüdinghausen, Werne und Bork. Aber Vergleiche mit Herbern, Davensberg und Ottmarsbocholt sind mangels Rivalen nicht möglich. Der Turnergeist, von Franz Högemann wachgehalten, wartet aber auf ein besonderes Ereignis, das sich 1963 einstellt. Die neue Halle haucht den Turnern 1963 neues Leben ein. Das Kinder- und Jugendturnen wird belebt, die Frauen widmen sich jetzt auch dem Schwebebalken und Stufenbarren und überlassen das Feld nicht mehr allein den Männern. Die Abteilung wächst. Neue Übungsleiter kommen hinzu.

Die Zahl der Termine steigt. Die aktivsten älteren Sportler sind fast die gesamte Woche in der Halle. Sie trainieren selbst und kümmern sich um die Nachwuchsarbeit. “Wir lagen vier, fünf Tage in der Halle”, berichtet Leo Kneilmann, der die Entwicklung aus dem Saal bei Klaverkamp in die Halle miterlebt hat. Getragen von der Euphorie erleben die Turner eine ganz andere Wertschätzung im Verein und sie haben jede Menge Spaß. Das Zusammenspiel mit der Schule klappt prächtig, so dass die Turner keine Nachwuchssorgen bekommen, denn die Konkurrenz zum Turnen ist noch gering. Einige wenige Jugendliche sind beim Fuß- und Handball aktiv.

Ab 1966 macht auch Tischtennis dem Turnergeist Konkurrenz. So ist das tolle Programm, das auch neben dem Sport schöne Stunden in der Turnfamilie bereithält, nicht über die Zeit zu bringen. Besonders das Wettkampfturnen bröckelt ab. “Wenn es hieß, wir wollten für Wettkämpfe trainieren, war die Halle leer”, erinnert sich Wilfriede Pahl.

Große Konkurrenz

Mit dem Ende des Wettkampfturnens ist die Turngeschichte des TuS Ascheberg nicht beendet. Jetzt beginnt ein stetiger Wandel. Das Angebot passt sich Trends an, weicht auch anderen Angeboten aus. So werden zunehmend Handball, Fußball, Tischtennis, Volleyball und später Badminton zu sportlichen Alternativen.

Die Musikschule mit Tanz und Ballett steigt in einen Teilbereich ein. Der Reitsport fasst Fuß und wird gerade durch das Voltigieren für Mädchen interessant. Sport treiben die Ascheberger auch bei der Volkshochschule und der Familienbildungstätte. Nie aber begreifen die Turner andere Angebote als Konkurrenz. Vielmehr erfüllen sie offene Wünsche und fahren damit gut.

Die Mitgliederzahlen entwickelt sich in den 70er Jahren sehr positiv. Ins nächste Jahrzehnt gehen die Turner mit einem Bestand von 410 Mitgliedern.

Das “neue” Frauenturnen

Doch zurück zum Anfang der 70er Jahre: Das Turnen für Mädchen und Frauen steht im Mittelpunkt. Unter der Leitung von Ursula Edeling entwickelt sich insbesondere das Turnen für Frauen. Mehrere Turngruppen aus dieser Zeit sind heute noch aktiv.

So feiert zum Beispiel die Mittwochsgruppe, die in 1988 von Hanna Lendermann übernommen wird, im Jahr 2001 ihr 30-jähriges Bestehen.

Aus dieser Zeit (70er Jahre) stammt eine zweite Gruppe Turnerinnen die durch Hanna Bohnenkamp geleitet wird. Ergänzt werden diese Gruppen 1979 durch eine Gruppe für jüngere Frauen, die heute durch Irmgard Hackmann geleitet wird.

Mädchenturnen boomt

Wie stark das Mädchenturnen beim TuS Ascheberg ist, sehen die Besucher beim 50-jährigen Vereinsjubiläum, zu dem die Mädchen, aber auch die älteren Gruppen zahlreiche Programmangebote “fürs Auge” bereithalten.

Die Kreativität bei Choreographie und Kostümen ist den Beteiligten bis heute nicht abhanden gekommen. Davon können sich die Ascheberger immer wieder überzeugen.

Die Aerobic-Welle

Einen weiteren Aufschwung erlebt das Frauenturnen Anfang der 70er Jahre mit der Aerobic-Welle. Diese Sportart hat bis heute seinen Anziehungskraft erhalten und wird mittlerweile in drei Gruppen beim TuS angeboten.

Als Übungsleiterinnen sind hier Karin Hasse und Sabine Olbrich sehr aktiv und bringen die Übungen ständig auf dem neuesten Stand. Das Turnen für Mädchen geht dagegen ständig zurück. Ist Anfang der 70er Jahre das Angebot für Mädchen bis zum 10 Schuljahr noch lückenlos, so geht die Nachfrage für das Turnen ständig zurück. Mannschaftssport mit Wettkämpfen wird zunehmend beliebter. Hinzu kommt, dass durch das größere Angebot beim TuS und durch

Anforderungen von Dritten auch die Hallenbelegung immer knapper wird und für kleinere Gruppen somit kein Platz mehr bleibt. Auch Übungsleiter(innen) sind bei der sinkenden Beteiligung nur noch schwer zu motivieren, so dass heute lediglich für Kinder bis zum sechsten Lebensjahr noch Turnen angeboten wird. Hier ist der Andrang dann jedoch sehr groß und die Übungsleiterinnen Marijke Horstmann und Rita Velken sind stark gefordert.

Mütter und Kinder kommen

Das Mutter- und Kindturnen, erstmals 1979 im Programm der TuS-Turner ist dagegen nicht mehr wegzudenken. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen und erstreckt sich mittlerweile nicht nur auf die Mütter, sondern auch auf die Väter, die mit ihren Kindern die ersten Schritte im sportlichen Bereich unternehmen. Hier ist es auch immer wieder möglich, Übungsleiterinnen aus der Gruppe zu gewinnen, so dass die Kontinuität gewährleistet bleibt.

Das “neue” Männerturnen

Die Männer in Ascheberg engagieren sich nach der Ära Franz Högemann sen., Robert Heubrock und Leo Kneilmann nie mehr so für das Turnen wie die Frauen. Zwar gibt es immer eine Männergruppe, die jedoch sehr unterschiedlich besetzt und besucht wird.

Erst seit dem Jahre 1980 besteht eine Gruppe Gymnastik für Männer ab 40 Jahre unter der Leitung von Rudolf Hefner und eine Gruppe Turnen für Jungen und Männer unter der Leitung von Udo Bühren. Das Interesse hieran nimmt im Laufe der Jahre zu, bleibt jedoch weit hinter der Nachfrage beim Frauenturnen zurück.

Nicht nur Sport

Neben Turnen kommt auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz. So sind im Bereich des Kinderturnens Sommer-, Nikolaus- und Weihnachtsfeste schon Tradition. Weiter entwickeln insbesondere die Frauengruppen eine Vielzahl von Aktivitäten. Stehen früher Vorführungen bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen im Vordergrund, so nehmen heute Maiwanderungen, Radtouren, Weihnachtsfeste und Theaterbesuche ihren Platz ein